Angst und Panik

Leiden Sie unter Ängsten und Sorgen? einer oder mehreren Phobien? einer sozialen Phobie? oder einer Panikstörung (Panikattacken)? Dann sollten Sie hier weiterlesen. 


Was ist Angst und warum habe ich Angst?

Angst ist eine der grundlegenden menschlichen Gefühle. Sie zeigt sich in unterschiedlichen Formen und Ausprägungen. Angst empfindet jeder psychisch gesunde Mensch.
Wir spüren sie täglich in den verschiedensten Situationen. Wir schrecken uns, weil eine Tür aufgerissen wird oder neben uns plötzlich eine Autoalarmanlage angeht. Dies stört uns jedoch nicht weiter, da wir eine Erklärung dafür haben. Manchmal sagen wir uns - "heute bin ich aber schreckhaft". Diese Angst empfinden wir als normal und nicht krankhaft, da wir wissen, warum wir Angst haben. Angst an sich ist eine normale Emotion ebenso wie Liebe, Freude, Ärger, Wut oder Trauer. Das Gefühl Angst hilft uns, mit bedrohlich bewerteten Situationen im Alltag richtig umzugehen. Es gibt verschiedenste Gründe für Angstreaktionen.

Ängste und Angsterlebnisse erlebt jeder Mensch von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter in unterschiedlichsten Ausprägungen. Einige der grundlegenden Ängste, die alle Menschen teilen, sind die Furcht vor Krankheit, Schmerzen, Dunkelheit, Einsamkeit, Trennung und Verlust. In bestimmten Phasen der Entwicklung treten Ängste normalerweise fast immer auf, zum Beispiel die Angst vor Fremden (das sogenannte Fremdeln) bei kleinen Kindern. Viele Ängste werden jedoch im Laufe unseres Lebens erlernt.

Angst kann auf den verschiedensten Ursachen beruhen, wie gefährliche Situationen, belastende Erlebnisse, Lebenskrisen und Sorgen. Die Ursache kann aber auch eine körperliche Erkrankung sein, wie z.B. eine Funktionsstörung der Schilddrüse oder eine Herzerkrankung.

Angst ist eine biologisch Alarmreaktion und ein lebenswichtiger Vorgang. Sie hängt eng mit Stressreaktionen zusammen. Das sind biologisch sinnvolle Vorgänge im Körper und lebenswichtige Prozesse. Sie bringen den Körper dazu, eine (potenzielle) Gefahr zu erkennen und darauf zu reagieren, also sich zu verteidigen oder zu fliehen. Die Verteidigungsmechanismen haben den Menschen dazu befähigt, in der Entwicklungsgeschichte zu bestehen. Stress ist einerseits eine Reaktion auf Gefahr, also eine Angstreaktion, und er ist eine Reaktion auf Herausforderungen, also eine Anpassungsreaktion. 

Was ist der Unterschied zwischen krankhafter Angst und normaler Angst?

Angst wird zur Krankheit wenn..

  • sie unangemessen stark ist
  • sie zu häufig und zu lange auftritt
  • die Person einen Kontrollverlust erlebt
  • und in weiterer Folge bisher alltägliche Situationen nur unter hoher Angst aushält oder wenn sie diese sogar vermeidet. 
  • die Reaktionen führen in weiterer Folge zu einem starken Leidensdruck.

Es kann sich ein Teufelskreis "Angst vor der Angst" entwickeln, und schließlich eine Angststörung. Also die Angst vor den Folgen eines Ereignisses, wie z.B. dem Nichtbestehen einer Prüfung, einer öffentlichen Peinlichkeit oder einem Herzinfarkt wird krankhaft.

Die Angst äußert sich auf verschiedenen Ebenen - der körperlichen, der gedanklichen, der gefühlsmäßigen und in Bezug auf das Verhalten.

Angstanfälle treten nicht nur bei Patienten mit Angstneurosen bzw. Paniksyndrom oder Agoraphobien auf, sondern teilweise auch im Rahmen von schweren Depressionen oder bei organischen Krankheiten. Deswegen ist eine genaue diagnostische Abklärung oder eine Untersuchung beim Arzt Voraussetzung für die Behandlung.

Welche Angststörungen werden diagnostiziert?

Im internationalen Katalog der Erkrankungen, dem ICD-10, werden wird unterschieden zwischen neurotischen Belastungs -sowie somatoformen Störungen und phobischen Störungen. Sie laufen unter F4x.xx.

Dazu gehören:

  • Agoraphobie (mit oder ohne Panikstörung)
  • soziale Phobie
  • spezifische Phobien
  • Panikstörung (Panikattacken)
  • die generalisierte Angststörung
  • Mischformen aus Depression und Angst
  • Zwänge (Zwangshandlungen und Zwangsgedanken)
  • die akute Belastungsreaktion
  • die posttraumatische Belastungsstörung
  • die Anpassungsstörung.

Verhaltenstherapie - das Mittel gegen Angst

Wie wird in einer Verhaltenstherapie eine Angststörung behandelt? 

  1. Informationsvermittlung, im Rahmen der Behandlung wird über die Eigenarten der Ängste informiert
  2. Identifizierung und Unterbrechung negativer Muster
  3. neue Verhaltenselemente und Sichtweisen werden eingelernt
  4. neue Interaktionsmuster werden eingelernt
  5. konkrete Problemlösungsstrategien vermittelt.

Die PatientInnen werden angeleitet, sich an positiven Zielen zu orientieren und die Fixierung auf Ängste und Probleme zu lösen. Die vorhandenen Fähigkeiten der PatientInnen werden nach Möglichkeit genutzt, um ihre Ressourcen zu aktivieren. Es wird dabei der Weg der kleinen Schritte verfolgt, wobei konkrete, überprüfbare Erfolgskriterien berücksichtigt werden. Dies motiviert und beschleunigt die Veränderung.

Kognitiv behaviorale Ansätze gelten bei der Behandlung von Ängsten als besonders erfolgreich.
In der Behandlung werden mit dem Patienten die angstmachenden Situationen analysiert, wobei besonders auf Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen in den belastenden Situationen geachtet wird.
Dem Patienten wird aufgezeigt, wie seine Gefühle, Verhaltensweisen und Gedanken mit den Ängsten zusammenhängen. Danach bildet die (schrittweise) Konfrontation mit der phobischen Situation ein weiteres wichtiges Behandlungsmodul. Dies bedeutet, dass sich die Person mit der von ihr besonders gefürchteten Situation auseinandersetzen sollte, bis sie deren Ungefährlichkeit erlebt, bzw. das Hirn sich wieder an sie gewöhnt und sie bewältigt. 

 


Möchten Sie eine Verhaltenstherapie beginnen?

Vereinbaren Sie gerne einen Termin für ein Erstgespräch.