Das Beziehungskonto - wie sieht es auf Ihrem aus?

12.12.2018
In glücklichen Beziehungen ist das Konto im Plus
In glücklichen Beziehungen ist das Konto im Plus

Was ist ein Beziehungskonto?

Wissenschaftler haben für den Zusammenhang zwischen dem Umgang eines Paares und der Zufriedenheit mit der Beziehung das Modell des "Beziehungskontos" entwickelt.
Wie bei einem richtigen Bankkonto verändert sich der Stand des Beziehungskontos ständig, je nachdem, ob etwas "eingezahlt" oder "abgehoben" wird. 

  • Eine Einzahlung auf das Beziehungskonto kann von einer kleinen Aufmerksamkeit bis zu einer tiefgreifenden Liebesbezeugung reichen.
  • Ebenso kann eine Abhebung geringfügig sein, wie etwa eine kleine Verärgerung, oder gewaltig und folgenschwer, wie persönliche Angriffe bei einer erbitterten Auseinandersetzung.

Was kann man auf ein Beziehungskonto einzahlen?

Die meisten Paare verfügen am Anfang ihrer Beziehung über ein beachtliches Guthaben, weil sie sehr liebevoll und behutsam miteinander umgehen:

  • sie erzählen einander von ihrem bisherigen Leben.

  • sie versuchen, den anderen in ihr eigenes Leben mit einzubeziehen: sie interessieren sich für die Freunde und Eltern des anderen, sie berichten einander von ihrem Berufsleben und sprechen über ihre jeweiligen Zukunftspläne.

  • sie versuchen, gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln und sich gemeinsame Erlebnisse zu schaffen.

  • sie versuchen dem anderen eine Freude zu machen.

  • sie sind zärtlich zueinander und sprechen offen darüber, was sie am anderen gut finden und was sie sich wünschen.

  • sie achten sorgsam darauf, dass keine Missstimmung entsteht

  • usw.

Alles, was ich aufgezählt habe, sind konkrete Verhaltensweisen mit dem gemeinsamen Merkmal, dass sie Bestätigung und Wertschätzung für den anderen darstellen.

Beide Partner zeigen dieses Verhalten wechselseitig. Auf diese Weise entsteht eine zufriedene und zärtliche Atmosphäre in der Partnerschaft.


Abhebungen vom Beziehungskonto

Eine verletzende Bemerkung macht unzählige liebevolle Gesten zunichte! Studien haben gezeigt, dass eine einzige Herabsetzung viele Stunden der Aufmerksamkeit und Zuwendung tilgt!
Dies lässt sich an einem einfachen Beispiel verdeutlichen: Verletzt man sich an der Haut, so dauert das den Bruchteil einer Sekunde. Die Heilung aber dauert Tage. Bei seelischen Wunden ist es nicht viel anders.

Wenn beide oder ein Partner bedenkenlos das Konto plündern, schmelzen die Reserven schneller dahin, als sie durch Einzahlungen aufgefüllt werden können. In der Folge wird sich der Stand des Beziehungskontos bald um Null bewegen, was für die Partner eine emotionale Berg und Talfahrt bedeuten kann: Wenn am einen Tag die liebevollen Gesten überwiegen, sind die Partner erleichtert und fühlen sich wohl in ihrer Beziehung.
Wenn am anderen Tag Streit und Kränkungen vorherrschen, sind sie wieder sehr unglücklich und drohen zu resignieren.

Schreitet der Prozess weiter fort, so wird sich auf dem Beziehungskonto ein zunehmendes Defizit einstellen, das schließlich zum Beziehungsbankrott führt.

Lassen Sie es nicht soweit kommen, achten Sie darauf, dass Ihr Beziehungskonto immer im Plus ist.

Wenn es leider doch soweit gekommen ist, dass Ihr Partner und Sie kurz vor dem Beziehungsbankrott stehen und einen Bankrott vermeiden möchten, kann eine verhaltenstherapeutische Paartherapie sinnvoll sein.


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Quelle: Antensteiner