Wenn die Zwangsstörung das Leben regiert 

17.11.2023
Zwänge bestimmen die Lebensqualität
Zwänge bestimmen die Lebensqualität

Zwangssymptome sind in ihrem Erscheinungsbild oft sehr vielfältig, das heißt, dass die Symptome von Betroffenen sehr unterschiedlich aussehen können. Allen gemein ist aber, dass sie sehr zeitaufwendig sind und zu einer gravierenden Beeinträchtigung des Lebensalltags und zu einer massiven Verschlechterung der Lebensqualität führen. 


Wir unterscheiden dabei Zwangsgedanken von Zwangshandlungen, wobei auch beides zusammen auftreten kann. 

Zwangsgedanken manifestieren sich als sich wiederholende aufdringliche Gedanken, Impulse oder Vorstellungen. Selbst erscheinen sie den Betroffenen unsinnig, fremd oder übertrieben, rufen aber dabei Unbehangen, Abscheu und Angst hervor. Sie nicht zu beachten oder sich dagegen zu stellen erschein kaum möglich.

Zwangshandlungen sind Rituale oder Verhaltensweisen zu welchen sich Betroffene gedrängt  oder gezwungen fühlen, obwohl diese Handlungen übertrieben sind und bei genauerer Reflektion oft auch unsinnig erscheinen. Diese repetitiven Handlungen haben den Zweck die Angst, Unruhe oder Anspannung zu reduzieren oder, einen gefürchteten Zwangsgedanken zu "neutralisieren".

Zu den häufigsten Zwangsgedanken zählen aggressive Gedanken (beispielsweise: ich habe Angst mich umzubringen, ich habe Angst anderen Schaden zuzufügen). Zu den häufigsten Zwangshandlungen gehören Wasch- und Kontrollzwänge (beispielsweise: sich übermässig oft die Hände waschen, übermässig oft den Herd kontrollieren).

Die Zwangsgedanken sowie Handlungen können im Laufe des Lebens eines Betroffenen im Inhalt wechseln.

Die Behandlung von Zwängen wird in der Verhaltenstherapie mit Exposition gemacht. Dies bedeutet, dass der Patient die Reaktionsverhinderung, also das Ausleben der Zwangshandlungen oder Gedanken, erlernen und aushalten muss. Hier steht der Psychotherapeut natürlich mit Rat und Tat zur Seite. Oftmals können gezielte Entspannungsübungen oder das Anwenden von Skills (Verhaltensfertigkeiten) beim Aushalten helfen. Auch medikamentöse Unterstützung kann oftmals als "Krückstock" in Kombination mit einer Verhaltenstherapie helfen, die Zwänge in den Griff zu bekommen. 



Quelle: Antensteiner

Schlagwörter: Zwangserkrankung, Zwänge, Zwangsgedanken, Zwangshandlungen, kognitive Verhaltenstherapie, Portier im Kopf, Wachzwang, Kontrollzwang, Zählzwang, Verhaltenstherapie, Schematherapie, innerer Kritiker.